24 STUNDEN AM TAG – 5. MAI
Ich musste mich aufspielen und prahlen, damit die Leute denken sollten, ich sei sonst wer, obwohl sie genauso gut wie ich wussten, dass in Wirklichkeit wenig mit mir los war. Ich wollte nicht die anderen zum Narren halten und trotzdem bin ich die leidige Angewohnheit, mich aufzuspielen, auch jetzt noch nicht los – wenngleich ich nun schon eine ganze Weile nicht mehr trinke. Immer noch neige ich dazu, mich zu hoch einzuschätzen und mehr scheinen zu wollen als ich bin.
Bilde ich mir womöglich etwas darauf ein, dass ich jetzt nüchtern bin?
MEDITATION
Meine Beziehung zu Gott darf ich nicht verstandesmäßig erfassen wollen. Sie ist reine Glaubenssache und hängt von meiner inneren Einstellung ab. Ich muss mehr mit dem Herzen denken als mit dem Kopf. Denn nur dann werde ich Gottes Geist in allem, was mich umgibt, spüren und mich auf das Gute in der Welt konzentrieren. Ich lebe zeitlich und räumlich begrenzt, doch mein Glaube ermöglicht mir einen Blick über die Grenzen hinweg. Durch ihn vermag ich alle materiellen Schranken zu überwinden und Gott zu erahnen.
GEBET
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Ich bete, ich möge des Guten auf Erden teilhaftig werden.
Ich bete, dass ich es Gott überlasse, zu bestimmen, was gut für mich ist.
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(Quelle: HAZELDEN MEDITATIONSBÜCHER „24 STUNDEN AM TAG“ Wilhelm Heyne Verlag, München – Copyright 1990)
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GUTE 24 STUNDEN
Gabi, Alkoholikerin
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