24 STUNDEN AM TAG 1. JUNI
Einige Dinge vermisse ich nicht, seit ich zu trinken aufgehört habe: etwa
jenes entsetzliche Gefühl körperlichen Elends, einschließlich des
schrecklichen Zitterns, die heftigen Kopf- und Gliederschmerzen, die
verquollenen Augen, den revoltierenden Magen, die hängenden Schultern und
weichen Knie, die Bartstoppeln und die gedunsene Röte im ungewaschenen
Gesicht. Ich muss auch nicht mehr meinem Partner beim Frühstück hilflos ins
Gesicht sehen, oder mir ein stichhaltiges Alibi ausdenken, an dem ich dann
stur festzuhalten versuche, oder meine Geldbörse aufzumachen, um gähnende
Leere darin vorzufinden.
All das vermisse ich doch nicht, oder?
MEDITATION
Von Geburt an trägst du den göttlichen Funken in dir. Nur hat ihn das Leben,
das du bislang geführt hast, beinahe erstickt. Diese himmlische Glut muss
jedoch angefacht und gehegt werden, damit daraus allmählich der ernsthafte
Wunsch entflammt, das rechte Leben zu führen. Wenn du dich fortan bemühst,
Gottes Willen zu tun, wirst du langsam in ein neues Leben hineinwachsen.
Wenn deine Gedanken bei Gott sind, wenn du zu ihm betest und Zwiesprache mit
ihm hältst, wirst du immer mehr sein Ebenbild werden. Der Weg deiner inneren
Wandlung von materiellen zu ideellen Zielen ist ein Weg unter göttlichem
Geleit.
GEBET
Ich bete, ich möge den göttlichen Funken in mir sorgsam hüten und entfachen.
Ich bitte Gott, dass ich aus dem alten Leben allmählich in das neue
hineinwachse.
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(Quelle: HAZELDEN MEDITATIONSBÜCHER „24 STUNDEN AM TAG“ Wilhelm Heyne Verlag, München – Copyright 1990)
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GUTE 24 STUNDEN
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